Der passende Schuh für Dein Kind – Ratschläge für Eltern

Wann passt ein Schuh meinem Kind? Wann ist er zu groß oder zu klein und was passiert dann? Kann ich selbst die Füße meines Kindes messen? – Die folgenden Tipps und Ratschläge geben dir Antworten und informieren dich über sinnvolle und nicht empfehlenswerte Methoden, Kinderfüße zu messen – und worauf du beim Kauf von Kinderschuhen generell achten solltest.

Motivierend: Das Kind in den Schuhkauf mit einbeziehen

Schon kleine Kinder haben ihren eigenen Geschmack! Beziehe dein Kind deshalb aktiv in den Schuhkauf mit ein. Wenn deinem Kind die neuen Schuhe gefallen, wird es sie auch gerne tragen.

Für warme Kinderfüße: Kinderschuhe lüften und trocknen

Wusstest du, dass Kinderfüße bis zu drei Esslöffel Schweiß am Tag absondern, wovon nur etwa die Hälfte verdunstet? – Geschlossene Schuhe und Stiefel sollten deshalb nach dem Tragen immer gut gelüftet werden, bis sie innen vollständig trocken sind. Feuchte Schuhe trocknen am besten langsam bei Zimmertemperatur – direkte Strahlungswärme, etwa durch Sonne oder Heizung, trocknet das Material aus und sollte vermieden werden. Damit dein Kind zu jeder Jahreszeit trockene, gut gelüftete Schuhe anziehen kann, sollten immer mindestens zwei Paar passende Schuhe vorhanden sein.

Keine Option: Das Auftragen von gebrauchten Schuhen

Getragene Kinderschuhe sollten prinzipiell nicht an andere Kinder weitergegeben werden, da sich die Schuhe der Fußform des Erstbesitzers angepasst haben. So besteht das hohe Risiko, dass sie dem nächsten Träger keine ausreichende Stütze bieten.

Riskant: Zu große oder schlecht sitzende Kinderschuhe

Es ist nicht möglich, vorherzusagen, wie schnell die Füße deines Kindes wachsen. Deshalb ist es nicht ratsam, ein Paar Kinderschuhe schon jetzt größer zu kaufen, damit sie auch in der nächsten Saison noch passen. Zu große Schuhe zu tragen, ist für das Kind sehr unangenehm und zudem gefährlich, da der Schuh nicht den nötigen Halt bietet. Schlecht sitzende Kinderschuhe können dazu führen, dass die Füße schief wachsen, Haltungs- und Rückenschäden entstehen.

Achte auch darauf, dass Schuhe für Kinder mit gesunden Füßen flache Sohlen mit einer maximalen Absatzhöhe von 10 mm haben sollten. Ein höherer Absatz kann die natürliche Verteilung des Körpergewichts auf Ferse und Fuß verschieben, so dass der Vorderfuß zu stark belastet wird. Das schränkt die Bewegungsfreiheit ein, Belastungsschäden können die Folge sein.

Investiere in die Fußgesundheit deines Kindes und kaufe nur Kinderschuhe in der jeweils aktuell vermessenen, passenden Größe.

Kinderfüße Zuhause richtig messen

Das Ausmessen der Kinderfüße zuhause kann die professionelle WMS-Fußvermessung beim Kinderschuh-Spezialisten nicht ersetzen! Um jedoch die Entwicklung der Schuhgröße deines Kindes im Auge zu behalten, ist es durchaus sinnvoll, zwischendurch zuhause nachzumessen. Dabei gilt: Miss die Füße deines Kindes nur, wenn es steht, denn durch das Körpergewicht sind Füße im Stehen breiter als im Sitzen – und in Bewegung brauchen Kinderfüße noch mehr Spielraum. Um auch ohne Messgerät zu prüfen, ob ein Schuh zur Fußlänge passt, gibt es zuverlässige Methoden und solche, die nicht zu empfehlen sind.

Empfohlene Methoden, Kinderfüße selbst zu messen

Faustregeln für die Ermittlung der richtigen Kinderschuh-Größe

Kalkuliere immer ca. 1,5 cm zusätzlichen Platz von der Zehen- zur Schuhspitze ein. Als Hilfsmittel kannst du eine 1-Cent-Münze verwenden, die mit 1,2 cm Durchmesser den Mindestabstand zur Schuhspitze markiert. Dieser Spielraum ermöglicht drei Dinge: Der Fuß rutscht beim Gehen etwas nach vorne, dafür sind 0,5 cm vorgesehen. Etwa 0,7 cm Raum bleiben dem Fuß zum Wachsen, und rund 0,3 cm Platz sind der Zehenkappe vorbehalten. Welche „Wachstumszulage“ du konkret einkalkulieren solltest, hängt von der Art des Schuhs und vom Alter deines Kindes ab. Vertraue hierbei auf die fachkundige Beratung deiner geschulten Kinderschuh-Verkäuferin.

Die Passform neuer Kinderschuhe durch Abtasten prüfen

Ist dein Kind mit den neuen Schuhen schon ein paar Meter gelaufen, kannst du die Passform des Schuhs per Hand ertasten: Das Kind steht fest auf beiden Beinen. Taste nun mit beiden Händen jeden Schuh von hinten nach vorne ab, um zu prüfen, ob er in der Weite gut am Fuß anliegt. Besteht die Vorderkappe des Schuhs aus weichem Material, kannst du auch eine Längenprüfung vornehmen. Lege hierzu die eine Hand auf den Vorfuß, damit dein Kind die Zehen nicht einzieht, und erfühle mit der anderen Hand die Lage der Zehen und deren Abstand zur Schuhspitze.

Längenkontrolle mittels herausnehmbarer Innensohle

Ist der Schuh mit einer herausnehmbaren Innensohle ausgestattet, kannst du diese als Messlatte benutzen. Nimm die Innensohle aus dem Schuh und stelle dein Kind darauf. Rücke den Fuß auf der Sohle nun so weit nach hinten, dass die Auflagefläche der Ferse mit dem hinteren Ende der Sohle abschließt und der darüber befindliche Fersenbogen leicht übersteht. Prüfe, ob das Sohlenende auch im Schuh einige Millimeter weiter vorne liegt als der Fersenbogen. Nun sollte vorne auf der Sohle vor den flach aufliegenden Zehen ein Spielraum von 0,9 bis 1,5 cm bleiben. Teste auch, ob die Innensohle den Schuh gut ausfüllt und die tatsächliche Innenlänge wiedergibt.

Längenkontrolle mit einem Lineal

Stelle dein Kind mit den Fersen direkt an eine Wand und bitte es, sein Gewicht komplett auf den Fuß zu verlagern, den du messen willst. Lege nun ein Lineal neben diesen Fuß und messe die Länge von der Wand bis zur Spitze des großen Zehs millimetergenau. Wichtig: Miss immer beide Füße – sie können unterschiedlich lang sein.

Nicht zu empfehlen – ungenaue Mess-Methoden für Kinderfüße

Trügerisch: die Daumenprobe

Ein einfacher Daumendruck auf die Schuhspitze ist völlig ungeeignet, um die Längen-Passform eines Schuhs zu prüfen, denn das Kind krümmt dann meist reflexartig seine Zehen. So kann fälschlicherweise der Eindruck entstehen, der Schuh wäre lang genug und hätte vorne genug Spielraum.

Unsinnig: Die Längen-Passform mittels Laufsohle prüfen

Die Laufsohle des Schuhs von außen an den Kinderfuß zu halten und mit der Fußlänge zu vergleichen, führt zu falschen Schlüssen: Die Innenlänge eines Schuhs ist nicht identisch mit der Länge der Laufsohle! Selbst wenn der Schuh von außen lang genug erscheint, kann er innen zu klein sein. Das gilt besonders für gefütterte Schuhe.

Ungenau: Eine Schablone des Fußumrisses selbst anfertigen

Wenn man den Kinderfuß auf ein Blatt Papier stellt, die Umrisse nachzeichnet und ausschneidet, könnte man meinen, eine gute Mess-Schablone zu erhalten. Leider birgt diese Methode durch ungenaue Führung des Zeichenstifts und das Nicht-Erfassen der individuellen Zehen- und Fersenform viele Unsicherheiten.

Ungeeignet: Das Kind fragen, ob ihm der Schuh passt

Besonders die kleinen Kinder haben noch kein Gespür dafür entwickelt, ob ein Schuh lang genug, zu eng oder zu klein ist. Deshalb sollten die Kinderfüße beim Schuhkauf unbedingt von einem Kinderschuh-Spezialisten professionell vermessen werden!

Irreführend: den Spielraum im Schuh mit dem Finger an der Ferse prüfen

Selbst wenn du feststellst, dass zwischen Ferse und Schuh dein Finger passt, bedeutet das nicht, dass der Schuh tatsächlich die richtige Größe und genügend Spielraum hat: Wenn du den Finger hinten in den Schuh schiebst, wird dein Kind reflexartig mit dem Fuß bis zur Schuhspitze vorrutschen und die Zehen einziehen. Eine realistische Einschätzung der Passform ist so nicht möglich.

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